Am 23. November titelte die Schleswig-Holsteinische Zeitung mit Blick auf die Kosten des Corona-Lockdowns: „Droht eine Währungsreform?“. Rückblick: Der erste Lockdown wurde am 23. März beschlossen, obwohl zu dem Zeitpunkt der R-Wert als Kennziffer bereits wieder unter 1 lag, und somit nach den eigenen Kriterien der Bundesregierung einen Lockdown gar nicht mehr erforderte. Die Corona-Lockdown-Krise richtete immense ökonomische Schäden an.
Nach Aussagen der Regierung wird sie allein den Bundeshaushalt mit 1.446 Mrd. € belasten (also ca. vier Bundeshaushalte). Die Schäden resultieren unter anderem aus der Schließung von Läden, der Absage von Veranstaltungen, erlahmendem Konsum, unterbrochenen Lieferketten u.v.m., mit der Folge eines tiefen Konjunktureinbruchs mit Einnahmeausfällen des Staates einerseits, und Steigerungen der Sozialausgaben andererseits. Der zweite Lockdown wird in vielen Bereichen weitere Opfer fordern.
Zugleich findet eine Transformation der Wirtschaft (Stichwort Green Deal) statt. Neue Steuern (CO2-Steuer), Ge- und Verbote, und grüne Planwirtschaft selbst, werden weitere erhebliche Mittel verschlingen, und somit die wirtschaftliche Effizienz der Volkswirtschaft und den Wohlstand senken.
Durch den Konjunktureinbruch bricht die Bankenkrise erneut auf: das Volumen fauler Kredite steigt, und die Creditreform rechnet mit bis zu 800.000 Zombie-Unternehmen in Deutschland – und das bei historisch tiefen Zinsen. Laut Creditreform sei eine Bankenkrise unvermeidbar. Das bedeutet, dass im günstigsten Fall 6 %, im schlimmsten Fall bis zu 28 %, der rund 1.500 deutschen Banken gefährdet wären. Das Analysehaus Oxford Economics meint, die europäischen Banken könnten 1 Billion Euro an ausstehenden Krediten verlieren. Das entspräche ca. der Hälfte ihres Kapitals. Zwei Drittel der Banken könnten dann mit weniger Kapital ausgestattet sein. Es droht deren Schließung.
Die Politik gefährdet die Zukunft unseres Landes!
Kommt es also zwangsläufig zu einer Währungsreform? Sicherlich wäre das eine „Lösung“. Sie würde aber höchstwahrscheinlich die amtierenden Regierungen hinwegfegen. Daran haben sie kein Interesse. Was könnte also geschehen?
Schon jetzt verlieren Geldbesitzer erheblich an Kaufkraft – durch Inflation und negative Zinsen. Das trifft unter anderem alle Versicherungen (auch Kapitallebensversicherungen) und damit praktisch jeden Bürger. Das ist ein schleichender Prozess, der erst verzögert wahrgenommen werden wird. Ferner droht eine „Corona-Solidar“-Abgabe. Zudem werden über diverse Mechanismen die Finanzlöcher mit neu gedrucktem EZB-Geld geschlossen. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Die Kaufkraft des Geldes wird sinken, die Löhne aber nicht entsprechend steigen.
Soziale Spannungen werden erheblich zunehmen; denn steigende Arbeitslosenzahlen, und Konkurse lassen Menschen ohne Zukunft zurück. Die Regierung wird wieder mit frisch gedrucktem Geld einspringen und auf diese Weise Wählerstimmen kaufen – bezahlt aus den Taschen jener, die meinten, verantwortungsbewusst Vorsorge getroffen zu haben. Irgendwann muss jede Rechnung bezahlt werden!
In dieser angespannten Situation erlaubt sich Deutschland gönnerhaft Geschenke an seine europäischen Freunde, indem sie den europäischen Corona-Aufbaufonds füllen. In diesem Zusammenhang kam es bei dem italienischen Außenminister zu einem Freudschen Versprecher: das Fonds-Geschenk will er zur Steuersenkung in Italien nutzen: Deutsche Steuerzahler würden dann also Steuersenkungen in Italien finanzieren.
Mehr noch als eine Währungsreform sollte in Deutschland eine Reform des Denkens in der Politik einsetzen, nämlich dass deutsche Politiker endlich bundesdeutsche Interessen wahren.
Beitrag von MdB Dr. Bruno Hollnagel – Quelle: https://bruno-hollnagel.de/index.php/2020/11/24/waehrungsreform/