Eine Obduktion ist die Öffnung eines Leichnams zur Feststellung der Todesursache. Sie dient wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Qualitätssicherung. Die Obduktion führt seit dem 19. Jahrhundert zum Begreifen einer Krankheit. Zur Obduktion ist das Einverständnis der Angehörigen notwendig. Auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes ist sie inzwischen auch ohne Einverständnis der Hinterbliebenen möglich. Die Zahlenspiele, ob positiv getestet, infiziert, erkrankt, im Zusammenhang mit oder an Corona gestorben sind groß. Aber wie groß ist das Interesse, die Krankheit Covid-19 vollständig zu begreifen?
Am Anfang der gesetzlich festgestellten Pandemie riet das Robert-Koch-Institut (RKI) aus Infektionsgründen vom Obduzieren ab. Das wirft viele Fragen auf. Soll das, was Licht ins Dunkel bringen könnte, unter den Teppich gekehrt werden, um die „gesetzlich festgestellte epidemische Lage von nationaler Tragweite“ nicht in Zweifel zu ziehen und möglichst lange aufrechterhalten zu können? Wäre nicht wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn bei so vielen Unklarheiten essentiell notwendig? Die Quote der Obduktionen unter den laut der Statistik erfassten Coronatoten ist nach wie vor skandalös niedrig.
Im April 2020 stellte der Hamburger Rechtsmediziner Professor Dr. Klaus Püschel nach zahlreichen trotz Abratens durch das RKI durchgeführten Obduktionen fest, dass zahlreiche Corona-Todesopfer auch ohne das Virus gestorben wären1. Alle 65 Obduzierten hatten Vorerkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzinfarkte, Arteriosklerose, Lungenerkrankungen, Diabetes, Krebs, Demenz, Adipositas und andere Organschädigungen2. Er publizierte seine Schlußfolgerungen in einer Studie, deren Ergebnisse sich bis Ende Mai 2020 bei dann 192 untersuchten Toten bestätigte. Diese Studie wurde in einer amerikanischen Fachzeitschrift nach Überprüfung von vier unabhängigen Gutachtern veröffentlicht. Er stellte fest: „Das ist kein Killervirus, wir sind nicht im Krieg. Wir müssen keine Angst haben und auch nicht verzagen.“3 Seiner Meinung nach ist die Mehrheit der Verstorbenen mit, aber nicht an Corona verstorben.
Im August 2020 hat sich der Pathologenverband konträr geäußert und stellte die These auf, dass „In mehr als drei Viertel der 154 ausgewerteten Obduktionen die Covid-19-Erkrankung als wesentliche oder alleinige zum Tode führende Erkrankung dokumentiert werden konnte.“ Aber auch hier werden wesentliche Vorerkrankungen und bakterielle Erkrankungen als Cofaktoren eingeräumt. Die Pathologen weisen darauf hin, dass Obduktionen maßgeblich zum Verständnis von Covid-19 beitragen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren bei den circa 9000 Todesfällen nur 154 Obduktionen durchgeführt worden. Die Quote von weniger als 2 % ist völlig unzureichend.4
Dass eine „Epidemische Lage von nationaler Tragweite” festgestellt wurde, hat erhebliche Einschränkungen der Grundrechte, immense Schäden für die Ökonomie des Landes sowie gesundheitlichen Kollateralschäden als Folge. Da sollte doch der politische Wille zur genauen Ursachenermittlung, zur Feststellung, ob an, mit oder im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben wurde, vorhanden sein.
Bis zum Februar 2021 verzeichnete das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern 474 Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. In acht Fällen wurden Obduktionen durchgeführt.5 In anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus. Der politische Wille zur postmortalen Ursachenfeststellung fehlt offensichtlich. Kann es daran liegen, dass andere Ursachen ans Tageslicht kämen, die der politisch festgestellten Pandemie ihren Schrecken nehmen würden? Wo bleiben die Aktivitäten eines ansonsten überaus aktiven Gesundheitsministers, der die angebliche Pandemie schnell beenden will. Oder liegt es daran, dass in den letzten Jahrzehnten die Pathologie Sparzwängen zum Opfer fiel? Die Obduktionsrate ist beispielsweise in den vergangenen Jahren (vor 2001) in Berlin um 30 % gesunken. Das gilt ähnlich für ganz Deutschland.6
Will man den Vorwurf gefälschter oder falsch interpretierter Daten vermeiden, braucht man gesicherte Erkenntnisse.7 Aber die sind ganz offenbar nicht erwünscht. Stattdessen wurden Wissenschaftler wohl unter Druck gesetzt, um Modelle zu erarbeiten, anhand derer „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten.8 Das hat mit wissenschaftlichen Erkenntnissen nichts mehr zu tun, sondern ist Propaganda und führt gewollt zum Verbreiten von Angst und Schrecken. So lässt sich das Einschränken elementarer Grundrechte begründen, und so lassen sich die Rechte, auf die die Demokratien so stolz waren, später ganz abbauen. Wehret den Anfängen!
Der Landesfachausschuss Gesundheitspolitik der AfD Schleswig-Holstein fordert das Bereitstellen finanzieller Mittel und die Bereitschaft der politisch Verantwortlichen, die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus oder an den Corona-Impfungen Verstorbener wissenschaftlich zu untersuchen. Nur durch das Erkennen kausaler Zusammenhänge lassen sich Rückschlüsse zum Krankheitsverlauf und zur Behandlung aufzeigen und eine Prophylaxe empfehlen. Erst dann können die Maßnahmen der verantwortlichen Politiker begründet und sinnvoll sein. Es besteht angesichts der inzwischen aufgebauten Drohkulisse „gefährlicher“ Mutationen dringender Handlungsbedarf.
Wir fordern die Pflicht zur Obduktion bei allen im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehenden Todesfällen und zur Veröffentlichung der Ergebnisse.
Autor: Landesfachausschuss für Gesundheitspolitik (FA08)
1 https://www.focus.de/gesundheit/news/krankheiten-experte-pueschel-zeit-der-virologen-ist-vorbei_id_11883313.html
2 https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-hamburg-vorerkrankungen-obduktion-100.html
3 https://www.welt.de/regionales/hamburg/article207848211/Studie-Corona-Patienten-sterben-ueberraschend-oft-an-Embolien.html
4 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mit-oder-am-coronavirus-gestorben-119707/
5 https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Kaum-Obduktionen-bei-Covid-19-Todesfaellen-in-MV,coronavirus4312.html
6 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2001/daz-10-2001/uid-346
7 http://www.pi-news.net/2021/02/faelschen-aerzte-totenscheine-um-coronazahlen-zu-erhoehen/
8 https://www.welt.de/politik/deutschland/article225864597/Interner-E-Mail-Verkehr-Innenministerium-spannte-Wissenschaftler-ein.html