Erst an diesem Wochenende wurde wieder deutlich, daß die Deutsche Bahn nicht in der Lage ist, ihren Auftrag zu erfüllen. Wegen Bauarbeiten auf der Strecke von Hamburg nach Lübeck lief ab Ahrensburg bzw. Bargteheide nichts mehr Richtung Norden.
Der Konzern war nicht in der Lage, seine Kunden rechtzeitig über Ersatzverkehre zu informieren. Ausgehängte Fahrpläne hatten keinen Wert, die Informationen im Netz erwiesen sich als untauglich. Die angeforderten Busse reichten bei weitem nicht aus, um den Wochenendbetrieb zu bedienen. Wartezeiten von einer Stunde waren keine Seltenheit. Vor diesem Hintergrund ist es ein Hohn, wenn die schwarz-grüne Landesregierung das endgültige Aus für die Bäderbahn verkündet. Damit verlieren für den Tourismus besonders wichtige Orte wie z. B. Timmendorfer Strand ihren direkten Bahnanschluß. Das ist ein fatales Signal an alle treuen Bahnkunden, und hierzu zählen nicht nur die Berufspendler und Schüler, sondern hier bei uns in Ostholstein auch die Feriengäste. Und dieses falsche Signal erfolgt zu einer Zeit, in der ständig die Bedeutung umweltfreundlicher Verkehrsmittel hervorgehoben wird. Ein eklatanter Widerspruch in der Politik der Landesregierung!
Wenn diese Entscheidung damit begründet wird, den Bahnverkehr zukünftig auf der neuen Schnellfahrtstrecke bündeln zu wollen, klingt dies nur auf den ersten Blick plausibel, denn viele Urlaubsorte liegen in deutlicher Entfernung von dieser geplanten Bahntrasse. Und die vom Wirtschaftsministerium ins Gespräch gebrachten Pendelbusse stellen wohl kaum eine gleichwertige Alternative zur Bäderbahn dar. Nein – wer Pendelbusse sagt, meint Schienenersatzverkehr, und damit wird dem Tourismus in Ostholstein ein Bremsklotz in den Weg gelegt. Niemand mag Umsteigeverbindungen – besonders unsere älteren Urlauber nicht.
Die AfD Ostholstein setzt sich für ein regionales Bahnkonzept und den Erhalt der Bäderbahn ein. Dazu zählen wir sowohl den Erhalt der Bäderbahn als auch die Entwicklung eines Konzepts für neue Regio-S-Bahn-Verbindungen. Von der Landesregierung erwarten wir ein klares Bekenntnis zum Regionalbahnverkehr – nicht alles kann über ICE und IC laufen!
Volker Schnurrbusch
Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Ostholstein
Quelle: SHZ