Das Phänomen der Spaziergänge gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie hat sich unlängst auf Bundesebene verselbstständigt. Alleine in Schleswig-Holstein gehen in mehr als 20 Städten Menschen unterschiedlichster Couleur auf die Straßen, um eindringlich, aber vor allem friedlich ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen. In Kiel hatte es vergangene Woche einen Spaziergang gegeben, an dem laut Veranstalter über 2000 Bürger teilgenommen haben sollen.
Zunächst offenbar unschlüssig, wem sie den Protest politisch zuordnen sollen, hat sich die linksextreme Szene Kiels zunächst Ende 2021 skeptisch gegen den “Lichtermarsch” geäußert und die Teilnehmer zunächst nur als “Corona-Relativierer*innen” bezeichnet. Nun aber scheint im linksautonomen Lager Klarheit zu herrschen, da sich nun ein neues Bündnis zusammen gefunden hat, das die Spaziergänger als “Nazi-Freunde” diffamiert und zu einer Gegendemo am 27.01.2022 auf dem Exerzierplatz in Kiel aufruft.
Dieses Bündnis wird u.a. vom “Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel” organisiert, welches sich fast ausschließlich aus Parteimitgliedern der vom Verfassungsschutz beobachteten DKP (Deutsche Kommunistische Partei) zusammensetzt. So macht es Sinn, dass in dem Aufruf gegen den “kapitalistischen Normalbetrieb” und Reiche gewettert wird. Dem Aufruf zufolge sollen sich unter den Veranstaltern angeblich Neonazi-Sympathisanten befinden. Das meinen die Linksextremisten aus den Gruppen-Chats erkennen zu können. Diese Meinung teilt offenbar auch die mittlerweile radikalisierte “Seebrücke”, die den Aufruf zur Demo geteilt hat, was wenig überraschend sein mag, nachdem sie schon zusammen mit den Linksextremisten von “TKKG” marschierte.
Wie auch immer erklärbar ist, dass Linksextremisten trotz aktueller Verbote ungehindert mit hasserfüllten, lauten Parolen und Drohgebärden demonstrieren gehen dürfen, wie es am 30.12.2021 der Fall war, als 40 mit Pyrotechnik bewaffnete und vermummte Anhänger des linkautonomen Spektrums unangemeldet durch die Straßen Kiels zogen, während friedliche Spaziergänge in der Vergangenheit unterbunden wurden, sollte dieser Widerspruch von der Bevölkerung nicht ungesehen bleiben.ch von der Bevölkerung nicht ungesehen bleiben.