Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet? Dieser feuchte Traum eines jeden Auto-Gegners könnte für Kiel bald Realität werden. Denn im vergangenen Innen- und Umweltausschuss hatte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) höchstpersönlich einen Antrag eingebracht, durch den die Stadt einem Bündnis beitreten soll, das mit dem passionierten Titel „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ 2021 auf dem Deutschen Städtetag ins Leben gerufen wurde.
Erklärtes Ziel dieses Bündnisses, dem bereits über 70 deutsche Städte beigetreten sind, ist die Einführung eines Trempo-30-Limits im gesamten Stadtgebiet zum Wohle der “Lebendigkeit, Lebensqualität und Nachhaltigkeit” – und selbstredend auch zum Umwelt- und Klimaschutz. Obwohl laut Erklärung des Bündnisses betont wird, es handele sich hierbei mitnichten um eine Maßnahme, die sich gegen den Autoverkehr richtet, dürfte dies nach der Erschließung immer mehr Fahrradstraßen sowie PKW-Park- und Fahrverboten ein weiterer Sargnagel für PKWs im innerstädtischen Bereich sein – und selbstredend Hand in Hand gehend mit der Mobilitätswende, dem Klimanotstand und sonstigem PKW-feindlichen Aktionismus.
Unnötig zu erwähnen, dass der die Mehrheit stellende links-rot-grüne Block im Ausschuss diesem Antrag zugestimmt hatte. Nicht einmal CDU und FDP konnten sich zu einem Nein durchringen. Einzig die AfD hatte klar gegen den Beitritt zu diesem Bündnis votiert. Sollte die Ratsversammlung einen Beschluss fassen, diesem Anti-PKW-Bündnis beizutreten, dürfte man bald beobachten, wie Rad- und Autofahrer demnächst in Kiel um die Wette fahren – oder eben schleichen.