Die Ansiedlung von Intel in Magdeburg war eines der ambitioniertesten Industrieprojekte der letzten Jahre – nun ist es gescheitert. Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt hatte alles auf diese Karte gesetzt, doch am Ende blieb es bei Ankündigungen und Hoffnungen. Intel zieht sich zurück, zumindest vorerst – ein herber Rückschlag für die Region und ein weiterer Beweis dafür, dass es Deutschland offenbar nicht mehr gelingt, große Industrievorhaben Realität werden zu lassen.
Es ist kein Einzelfall. In Schleswig-Holstein platzte das geplante Batteriewerk von Northvolt, im Saarland verabschiedete sich der chinesische Hersteller SVOLT von seinen Plänen, zwei Fabriken zu bauen. Die Muster sind immer gleich: überbordende Bürokratie, schleppende Genehmigungsverfahren, politische Unsicherheit und fehlende Verlässlichkeit. Die Politik – auf Landes- wie Bundesebene – gibt sich investorenfreundlich, doch in der Praxis erleben Unternehmen das Gegenteil. Wer hier Milliarden investieren will, wird ausgebremst – von Steuern, Sozialabgaben und einem kaum noch beherrschbaren Regulierungsdickicht.
Statt echter Industriepolitik erleben wir PR und Scheitern. Die Bundesregierung hat weder die Voraussetzungen geschaffen noch die Prozesse im Griff. Dabei müsste der Standort Deutschland dringend attraktiver werden. Wer international denkt, baut heute lieber in den USA, in Osteuropa oder Asien – dort, wo Entscheidungen zügig getroffen und Zusagen eingehalten werden.
Das Scheitern von Intel in Magdeburg ist deshalb mehr als ein Rückschlag für Sachsen-Anhalt – es ist ein weiteres Warnsignal: Deutschland verspielt seine wirtschaftliche Zukunft.