Die Diskussion über Atomkraft wird oft von Emotionen und Ängsten geprägt, besonders wenn es um das Thema Atommüll geht. Viele Kritiker argumentieren, dass hochradioaktiver Abfall eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt. Doch wie hoch ist die Strahlung tatsächlich im Vergleich zu dem, was wir ohnehin täglich aus natürlichen Quellen abbekommen? Und wie sicher sind Atomkraftwerke wirklich?
Natürliche Strahlenbelastung: Kosmische Strahlung als alltäglicher Begleiter
Wir sind jeden Tag Strahlung ausgesetzt – nicht aus Atomkraftwerken, sondern aus natürlichen Quellen wie der kosmischen Strahlung, Radon in der Luft oder der natürlichen Radioaktivität von Gesteinen. Je nach Aufenthaltsort variiert die Strahlenbelastung:
• Durchschnittliche natürliche Strahlenbelastung in Deutschland: etwa 2,1 Millisievert pro Jahr
• Flug von Frankfurt nach New York: ca. 0,03 Millisievert pro Flug
• Aufenthalt in großer Höhe (z. B. in den Alpen): deutlich höhere Dosis durch dünnere Atmosphäre
• Astronauten auf der ISS: bis zu 1 Millisievert pro Tag
Die kosmische Strahlung ist also ein fester Bestandteil unseres Lebens. Besonders Menschen, die viel fliegen oder in hohen Regionen leben, erhalten eine spürbar höhere Dosis als diejenigen, die auf Meereshöhe bleiben.
Atommüll: Strahlung unter strenger Kontrolle
Wenn es um hochradioaktiven Abfall geht, denken viele an tödliche Strahlung und unkontrollierte Gefahren. Dabei ist die Realität eine andere. Die Sicherheitsanforderungen für Endlager sind in Deutschland extrem streng:
• Die zusätzliche Strahlenbelastung durch ein sicheres Endlager darf 0,1 Millisievert pro Jahr nicht überschreiten.
• Das ist weniger als 5 % der durchschnittlichen natürlichen Strahlenbelastung in Deutschland.
• Endlager werden so gebaut, dass sie über hunderttausende Jahre hinweg keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Ein sicheres Endlager gibt also weniger Strahlung ab als ein einziger Langstreckenflug. Dennoch wird das Thema oft emotional diskutiert, obwohl die Strahlenbelastung objektiv gesehen verschwindend gering ist.
Atomkraftwerke: Sichere, CO₂-neutrale Energiequelle
Ein weiteres Argument gegen Atomkraft ist die vermeintliche Unsicherheit von Kernkraftwerken. Doch moderne Atomkraftwerke gehören zu den sichersten Energiequellen der Welt. Die Technologie hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt, und selbst schwere Unfälle wie Fukushima oder Tschernobyl hätten mit heutigen Sicherheitsstandards verhindert werden können.
Zudem ist Atomkraft eine der wenigen zuverlässigen CO₂-neutralen Energiequellen. Während Wind- und Solarenergie stark von Wetterbedingungen abhängen, liefern Kernkraftwerke konstant große Mengen an Strom – ohne CO₂-Ausstoß.
Vergleich CO₂-Emissionen pro kWh (inkl. Bau und Betrieb):
• Kohle: ~820 g CO₂
• Erdgas: ~490 g CO₂
• Solarenergie: ~40 g CO₂
• Windkraft: ~10 g CO₂
• Kernenergie: ~5 g CO₂
Atomkraftwerke sind also nicht nur extrem energieeffizient, sondern auch umweltfreundlich. Die Debatte um den Atomausstieg sollte daher nicht nur auf Emotionen basieren, sondern auf wissenschaftlichen Fakten.
Fazit: Angst vor Strahlung ist oft unbegründet
Während kosmische Strahlung ein alltäglicher Bestandteil unseres Lebens ist, wird die Strahlung aus einem sicheren Atommüll-Endlager strengstens begrenzt und liegt weit unter den Werten, die wir durch natürliche Strahlung aufnehmen. Moderne Kernkraftwerke sind sicher, effizient und eine der besten Optionen für CO₂-freie Energie.
Die Diskussion um Atomkraft sollte daher auf Basis von Fakten geführt werden – und nicht von irrationalen Ängsten. Denn wer gegen Atomkraft argumentiert, muss sich fragen, ob er wirklich gegen eine der sichersten und umweltfreundlichsten Energiequellen ist, die uns zur Verfügung stehen.
AfD und Atomkraft
Die AfD lehnt den Atomausstieg ab und fordert die Reaktivierung abgeschalteter Kernkraftwerke sowie den Bau neuer, moderner Reaktoren. Sie sieht Kernenergie als zuverlässige, CO₂-neutrale und kostengünstige Energiequelle und kritisiert die Energiewende als unwirtschaftlich und instabil. Zudem hält die AfD die Risiken der Kernkraft für übertrieben und setzt sich für eine technologieoffene Energiepolitik ein.