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Stoppt endlich diesen Klimawahn!

Mit einer Höhe von 365 Metern soll in Brandenburg das weltweit höchste Windrad errichtet werden – ein Superlativ, der auf den ersten Blick wie ein Meilenstein der Energiewende erscheint. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich ein bedenklicher Trend: Immer größere Windkraftanlagen werden zunehmend in unsere Landschaft gedrückt – auf Kosten von Natur, Kulturraum und Lebensqualität.

Obwohl das Pilotprojekt auf einer ehemaligen Braunkohle-Halde entsteht, handelt es sich keineswegs um einen rein ökologischen Umbau. Der Bau erfordert gewaltige Mengen Beton, neue Zufahrtsstraßen und eine umfassende Infrastruktur – ein weiterer Fall von großflächiger Bodenversiegelung. Während der Boden unter dem Banner des Klimaschutzes dauerhaft zerstört wird, geraten die ökologischen und sozialen Kosten zunehmend aus dem Blickfeld.

Besonders betroffen ist auch der Norden Deutschlands. Schleswig-Holstein, ohnehin schon flächendeckend mit Windkraftanlagen ausgestattet, droht in den kommenden Jahren von noch größeren und leistungsstärkeren Windrädern überrollt zu werden. Denn nach Angaben von Projektentwicklern könnten diese „Mega-Windräder“ künftig auch in bestehende Windparks integriert werden – also genau dort, wo heute schon Dutzende Rotoren stehen. Die Folge: noch höhere Türme, noch größere Flügel, noch mehr technisierte Landschaften. Der Charakter ganzer Regionen verändert sich – Felder, Wälder, Weiden und kulturhistorisch gewachsene Landstriche weichen Stahlgiganten mit über 200 Meter Rotordurchmesser.

Die Versiegelung nimmt damit auch in vermeintlich „erschlossenen“ Regionen weiter zu. Alte Wege müssen verbreitert, neue Fundamentflächen geschaffen und Leitungen gezogen werden. Wo einst freie Sicht auf Felder und Wälder herrschte, ragen künftig Anlagen in den Himmel, die den Eiffelturm übertreffen – mit ungewissen Auswirkungen auf Tierwelt, Bodenqualität und das Mikroklima der Region.

Ebenso ungelöst ist das Problem der Entsorgung der riesigen Rotorblätter, die aus schwer recycelbaren Verbundstoffen bestehen und auf Jahrzehnte hinaus Sondermüll produzieren könnten.

Die Frage, die sich stellt: Wieviel gewachsene Kulturlandschaft wollen wir noch aufgeben? Wie viele Dörfer, Weiten, Wälder und Wege müssen noch industriell überformt werden, bis wir erkennen, dass Größe allein keine Lösung ist? Die Energiewende braucht gesellschaftliche Akzeptanz – doch diese wird nicht durch immer höhere Windräder, sondern durch eine ehrliche, ausgewogene und naturverträgliche Energiepolitik gewonnen.