Eine kleine Geschichte zur Bewahrung von Denkmälern
In einer Zeit, in der global agierende Kräfte die Zerstörung historisch gewachsener Ethnien, Kulturen und Nationalstaaten mit aller Macht betreiben („Cancel-Culture-Bewegung“ etc.), gibt es auch erfolgreichen Widerstand. Das haben wir in Bezug auf das Bismarck-Denkmal in Hamburg gesehen. In meinem Wohnort Malente scheint nun auch ein Silberstreif am düsteren Horizont auf.
Denn der Planungsausschuss der Gemeinde Malente votierte mit knapper Mehrheit für die Beibehaltung des Straßennamens „Hindenburgallee“ (mit noch anzubringender Informationstafel und QR-Code). Zuvor hatte eine Privatinitiative, an der ich teilnahm, eine schriftliche Eingabe im Rathaus getätigt, die dann in der Anhörung des Planungsausschusses vorgetragen und diskutiert wurde. Hindenburg, zeitlebens monarchisch gesonnen, das einzige vom deutschen Volk in der 1100-jährigen deutschen Geschichte direkt gewählte Staatsoberhaupt (1925 und 1932), kann als Vorbild an Verfassungstreue gerade in der heutigen Zeit dienen, die von Rechtsbruch, Betrug und Verleumdung geprägt ist; Hindenburg, populärer Generalfeldmarschall im 1.Weltkrieg, erfolgreicher Gegenkandidat Hitlers zur Reichspräsidentenwahl 1932, unterstützt und gewählt gerade von den Sozialdemokraten und Liberalen, Hindenburg, der Hitler zutiefst ablehnte, sah, da die demokratischen Parteien – allen voran die SPD – zweieinhalb Jahre nicht in der Lage waren, eine regierungsfähige Mehrheit im Reichstag zu bilden, Anfang 1933 nur noch die Möglichkeit, unter Beteiligung der damals stärksten Partei, der NSDAP, verfassungsgemäß – ohne Notverordnungen – zu regieren. Seine Entourage riet ihm dazu. Denn sie glaubte, die NSDAP damit zähmen und letztlich „an die Wand drücken“ zu können. Mit diesem Schritt verhinderte der Reichspräsident Hindenburg einen Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, der für die Existenz des Reiches verheerende Folgen gehabt hätte (möglicher Präventivkrieg Polens gegen das Reich unter Verlust der deutschen Ostprovinzen, Separatismus im Rheinland, Einmischung der Bolschewiki aus Sowjetrussland zwecks Errichtung einer Räterepublik nach sowjetischem Vorbild…).
Daher sollten wir – bei aller möglicherweise berechtigten Kritik – Hindenburgs Andenken ehren!
Wer kann eine historisch bedeutsame Figur nennen, die keine Fehler gemacht hätte? Jesus vielleicht, dessen Historizität umstritten ist: Johannes-Evangelium 8,7: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“)
Ulrich Kalscheuer