Meinungsartikel: Das Gute vorneweg: Man kann mit ihnen reden! Im Nachgang auf den veröffentlichten Kurzbericht von Andreas Stuth möchte ich gerne meine Sicht auf diese kleine Begebenheit am Rande unseres Infostandes in Schleswig darlegen.
Ja, sie kamen auf mich zu. Erst einer, der Fragen zu unseren kommunalpolitischen Plänen in Schleswig hatte, dann ein zweiter, der zuerst nur zuhörte, dann sich aber auch in das Gespräch einschaltete und dann der Dritte, der allerdings nur zuhörte und an seinem Handy nestelte. Hat er das Gespräch aufgenommen, hat er fotografiert? Ich weiß es nicht. Ich will es aber auch gar nicht wissen! Wer mir offen entgegentritt, wie der erste der drei, der bekommt von mir offene Antworten. Dann interessiert es mich auch nicht, ob ich dabei abgehört oder fotografiert werde. Als Politiker, der ich ja nun mal bin durch die Annahme meiner relativ kleinen Ämter in meiner Partei, bin ich eine öffentliche...
...Person. Meine Antworten fallen nicht anders aus, nur weil die äußeren Umstände anders sind. Auch mein Mitstreiter hat übrigens die drei Gesprächspartner und auch mich fotografiert. Ich denke, sie haben das wahrgenommen und – im Gegensatz zu den Gepflogenheiten ihrer Mitstreiter – nicht unter Protest abgelehnt oder zu verhindern versucht.
Ein wirklich ruhiges, sachliches Gespräch ohne Polemik, ohne Beleidigungen, ohne Diffamierung und ohne Diskriminierung. Ich habe auf Nachfrage meine (ablehnende) Haltung zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bis hin zur ebensolchen Ehe dargelegt, gleichzeitig aber auch klargemacht, dass das doch auch Sache eines jeden selbst sein sollte, wie er sich auf diesem Gebiet verhält, dass sowohl ich als auch meine Partei die Meinung vertreten, dass niemand wegen seiner sexuellen Orientierung benachteiligt werden darf, so wie es im Grundgesetz steht. Gleichzeitig ihnen aber auch meinen Eindruck geschildert, dass sich homosexuelle Kreise inzwischen als „höherwertig“ einstufen und damit das tun, was sie immer wieder bei uns beklagen, nämlich Andersdenkende diskriminieren. Wir waren uns, so glaube ich wenigstens, einig darüber, dass die derzeit in aller Munde befindliche Toleranz von jeder Seite zu üben ist und dass das allerwichtigste der gegenseitige Respekt sein muss.
Wir sollten mit der Jugend im Gespräch bleiben. Wir sollten ihnen zuhören, so wie sie erwarten, dass ihnen zugehört wird. Auch die ganz „harten“ Ideologen unter ihnen sind ja meistens noch jung, weichen wir also keinem Gespräch aus und nehmen sie ernst. Natürlich müssen sie wissen, dass Gewalt kein Mittel der politischen Auseinandersetzung ist.
Ja, es stimmt: Wir haben uns zum Schluss die Hand gegeben .